ecoplusSondierungsprojektTextile-Dialog_fuer_textile Kreislaufwirtschaft_und_Recycling

Ausgangslage: Klimawandel, Artensterben und Digitalisierung sind Großtrends der Gegenwart die große Veränderungs- und Anpassungsprozesse erzeugen. Auf die Bereiche Kunststoffe, Textilien und speziell den Bereich synthetische und organische und synthetische Mischgewebe kommen auf dem Gebiet der Europäischen Union große, regulatorisch bedingte Veränderungen zu, die branchenübergreifend die gesamte textile Wertschöpfungskette betreffen. Ein kompaktes Lagebild der Situation in Bezug auf Textilien gibt das geopolitische Magazin des Senders ARTE: „Mit offenen Karten – globale Bekleidung“.1

Die wichtigsten regulatorischen Grundlagen, diesbezüglich sind, auch im Hinblick auf die hohen Exportquoten und die globale Ausrichtung der Textilindustrie die europäische Abfallrichtlinie, sowie als Orientierung die EU Kunststoffpolitik aus 2018 und die gerade in einem öffentlichen Begutachtungsverfahren stehende EU Textilpolitik. Weitere Bezugs-punkte gibt es im EU Circular Economy Package, dem EU Green Deal und den UN Nachhaltigkeitszielen aus 2016.

Schema Kunststoffrezyklierung und Rückgewinnung2

Abbildung 1: Schema Kunststoffrezyklierung und Rückgewinnung2

 

Nachfolgend werden Ansätze skizziert um durch eine proaktive Vorgehensweise, für die teilnehmende Projektpartner und die europäische Öffentlichkeit einen möglichst hohen Nutzen bei gleichzeitig hohem Wirkungsgrad zu erzielen.
Hierbei stehen zwei Handlungsfelder im Vordergrund. Erstens die Unterstützung kreislaufwirtschaftlicher Prozesse durch entsprechendes Produktdesign und den Erhalt und Ausbau einer wertschöpfenden Textilabfallbewirtschaftung, die beide in Form eines Dialogprozesses vertieft werden sollen.

Design textiler kreislaufwirtschaftlicher Prozesse 3

Durch den Dialog von Herstellern, Importeuren und Zulieferern von Textilien einerseits und Recyclern und Entsorgern andererseits sollen neue kreislauffähige und wertschöpfende Designkonzepte für Textilien gefördert werden. Hierbei geht es beispielweise um den vermehrten Einsatz von textilen Monomaterialdesigns um die verwendeten Materialien am Ende ihres Verwendungszyklus effizient und wertschöpfend zu rezyklieren beziehungsweise um die Auslotung von kreislauffähigen Designmöglichkeiten im breiten Feld der anorganischen / organischen Mischtextilien.

Das Ziel ist eine wertschöpfende Rückführung der Materialien in einen neuen Nutzungszyklus im Wirtschaftskreislauf. Die Projektteilnehmer erhalten und erarbeiten sich wertvolles branchen- und wertschöpfungskettenübergreifendes Know How, dass sie bei der Entwicklung eigener kreislauffähiger Textilprodukte unterstützt.

Value increased textile supply chain

In einem partnerschaftlichen Dialogprozess soll eine Neukonzeption und eine allfällige Reorganisation der NÖ Textilabfallbewirtschaftung, durch die Einbindung der bestehen-den Akteure und die Findung und/oder den Aufbau eventuelle notwendiger neuer Kapazitäten über die gesamte textile Wertschöpfungskette hinweg, erarbeitet werden. 4

Das Ziel ist der Erhalt und Ausbau der bestehenden wertschöpfenden Textilabfallbewirtschaftung und die Schaffung von neuer Wertschöpfung vor dem Wirksamwerden der getrennten Sammlung von Textilabfällen ab 2025 und eventuelle wirksam werdende Export/Importverbote beziehungsweise Beschränkungen. Damit sollen Rohstoffe für die Kreislaufwirtschaft, eine Wertschöpfung bei der Rezyklierung und eine sach- und naturgerechte Entsorgung gewonnen bzw. gewährleistet werden. Dies gilt insbesondere für alle Aspekte die eine materialsortenreine Rückführung zur Rückgewinnung gewährleisten und für die Entsorgung von organischen und synthetischen Mischgeweben.

Für die Projektteilnehmer eröffnet sich durch die Teilnahme, die Möglichkeit eines fundierten und gestaltenden, proaktiven Changemanagements in Bezug auf geänderte und sich noch ändern werdende gesetzliche Rahmenbedingungen und eine dadurch bedingte Nutzung der sich daraus ergebenden Möglichkeiten.

 

Quellenangaben:

1 ARTE 2020: Mit offenen Karten – Globale Bekleidung
2 Nova Institute 2020: Report Chemical Recycling
3 Art.9 Abs.1 .Bst.b, d, j ABRL (Abfallrichtlinie) 2008/98/EG (kons. Fsg.), Art.10 Abs.2, 4 Ebd., Art.12 Ebd., Art. 15 Abs.1, 2, 3 Ebd, Art.29 Ebd., Anh. IV Ziffer 2, 4 Ebd.
4 Art.9 Abs.1 .Bst.a ABRL 2008/98/EG (kons. Fsg.)

Download PDF:

Plastextron_Ecoplus_Dialog für textile Kreislaufwirtschaft & Recycling_Layout-FT

 


©  Text und Abbildungen:

Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Gerhard Fildan, MSc, ecoplus

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